Gedichte

Gedichte nach 1800

Vulkan

Jetzt komm und hülle, freundlicher Feuergeist,
   Den zarten Sinn der Frauen in Wolken ein,
         In goldne Träum und schütze sie, die
               Blühende Ruhe der Immerguten.

Dem Manne laß sein Sinnen, und sein Geschäft,
   Und seiner Kerze Schein, und den künftgen Tag
         Gefallen, laß des Unmuts ihm, der
               Häßlichen Sorge zu viel nicht werden,

Wenn jetzt der immerzürnende Boreas,
   Mein Erbfeind, über Nacht mit dem Frost das Land
         Befällt, und spät, zur Schlummerstunde,
               Spottend der Menschen, sein schröcklich Lied singt,

Und unsrer Städte Mauren und unsern Zaun,
   Den fleißig wir gesetzt, und den stillen Hain
         Zerreißt, und selber im Gesang die
               Seele mir störet, der Allverderber,

Und rastlos tobend über den sanften Strom
   Sein schwarz Gewölk ausschüttet, daß weit umher
         Das Tal gärt, und, wie fallend Laub, vom
               Berstenden Hügel herab der Fels fällt.

Wohl frömmer ist, denn andre Lebendige,
   Der Mensch; doch zürnt es draußen, gehöret der
         Auch eigner sich, und sinnt und ruht in
               Sicherer Hütte, der Freigeborne.

Und immer wohnt der freundlichen Genien
   Noch Einer gerne segnend mit ihm, und wenn
         Sie zürnten all, die ungelehrgen
               Geniuskräfte, doch liebt die Liebe.