Gedichte

Gedichte aus der Zeit der Umnachtung

Wenn aus dem Himmel

Wenn aus dem Himmel hellere Wonne sich
   Herabgießt, eine Freude den Menschen kommt,
         Daß sie sich wundern über manches
               Sichtbares, Höheres, Angenehmes:

Wie tönet lieblich heilger Gesang dazu!
   Wie lacht das Herz in Liedern die Wahrheit an,
         Daß Freudigkeit an einem Bildnis —
               Über dem Stege beginnen Schafe

Den Zug, der fast in dämmernde Wälder geht.
   Die Wiesen aber, welche mit lautrem Grün
         Bedeckt sind, sind wie jene Heide,
               Welche gewöhnlicher Weise nah ist

Dem dunkeln Walde. Da, auf den Wiesen auch
   Verweilen diese Schafe. Die Gipfel, die
         Umher sind, nackte Höhen sind mit
               Eichen bedecket und seltnen Tannen.

Da, wo des Stromes regsame Wellen sind,
   Daß einer, der vorüber des Weges kommt,
         Froh hinschaut, da erhebt der Berge
               Sanfte Gestalt und der Weinberg hoch sich.

Zwar gehn die Treppen unter den Reben hoch
   Herunter, wo der Obstbaum blühend darüber steht
         Und Duft an wilden Hecken weilet,
               Wo die verborgenen Veilchen sprossen;

Gewässer aber rieseln herab, und sanft
   Ist hörbar dort ein Rauschen den ganzen Tag;
         Die Orte aber in der Gegend
               Ruhen und schweigen den Nachmittag durch.