Worträuber im Literaturmuseum der Moderne und Räuberbanden im Archiv? Wenn das Deutsche Literaturarchiv Marbach am Sonntag, 4. November, von 12 bis 19 Uhr wieder zum Tag der offenen Tür bittet, geht es auf der Schillerhöhe räuberisch zu: Schillers Drama »Die Räuber« haben nicht nur dem verkaufsoffenen Sonntag in Marbach Namen und Motto geliehen, sondern auch der Schillerhöhe. Im Archiv führt die rund einstündige große Hausführung in die Magazine der sammelnden Abteilungen und zeigt, welche Spuren hier »Die Räuber« hinterlassen haben. Im Literaturmuseum der Moderne ist der Blick hinter die Kulissen des Ausstellungsalltags erlaubt. Auch Kinder kommen an diesem Tag im Deutschen Literaturarchiv nicht zu kurz, und am Abend um 19 Uhr stellen Jan Bürger, stellvertretender Leiter der Handschriftenabteilung, und Rainer Weiss, Lektor und Verleger, den letzten Roman von Jörg Fauser »Die Tournee« vor. Der Eintritt in alle Veranstaltungen ist kostenlos.
Im Literaturmuseum der Moderne klaut eine Räuberbande Buchstaben, Wörter und ganze Sätze aus Manuskripten und Büchern. Doch was stellt man mit einem Sack Schnipsel an? Mit Mitarbeitern des Museums überlegen sich die kleinen »Worträuber im LiMo«, wie sie ihre Beute nutzen können (14.00/16.00 Uhr, für Kinder ab acht Jahren). Schnupperführungen führen zeitgleich durch die Dauerausstellung des LiMo (12.00-18.30 Uhr), und die Literatur im Ausstellungsraum »Stilus« wird hörbar (13.00/15.00/16.30 Uhr). Hellseher dürfen schon einmal einen Blick hinter die Kulissen und auf originale Stücke aus vergangenen und künftigen Ausstellungen werfen: von Robert Gernhardts »Brunnen«-Heften über Stefan George und W.G. Sebald bis hin zu Schiller 2009 (14.00/16.00/17.00 Uhr).
Auch im Archiv sind Räuberbanden gefragt: In der Fotostelle stehen Kinder vor der Linse und werden, kostümiert vor einer Waldkulisse, Teil eines Gruppenfotos (12.30/13.40/15.00 Uhr). Die Leiterin der Bibliothek Jutta Bendt zeigt in ihrer Kinderführung, wie »Räuber & Banditen«, Hotzenplotze und Panzerknacker in Kinderbüchern ihr Unwesen treiben. Im Anschluss hören die Teilnehmer eine spannende Geschichte im Tonstudio (14.20/15.40 Uhr, für Kinder ab sechs Jahren). Die große Hausführung im Archiv führt hinab in die Magazine der sammelnden Abteilungen und spürt Zeugnisse der Zeit- und Wirkungsgeschichte von Schillers »Räubern« auf. Spezialführungen durch das Cotta-Archiv (14.30/15.30 Uhr), durch die Handschriftenabteilung (13.30/16.30 Uhr), das Mörike-Archiv (14.15/15.15 Uhr), das Projekt der Hybrid-Edition des Tagebuchs von Harry Graf Kessler (14.00/16.00 Uhr), und das EDV-Referat (14.15/15.15/16.15 Uhr) machen darüber hinaus die Arbeit im Archiv plastisch.
Geschlossen ist das Schiller-Nationalmuseum, das dritte Gebäude auf der Schillerhöhe, es muss bis zum Schillerjahr 2009 innensaniert werden. Dr. Frank Druffner zeigt an diesem Gebäude, wie Architektur und Literatur zusammenwirken, und führt über den Campus (14.30/16.30 Uhr). Da die Deutsche Schillergesellschaft als bürgerschaftlicher Verein für die Sanierung des Museums einen Großteil der Kosten selbst aufbringen muss, sind Spenden jederzeit willkommen.
Für den kleinen und großen Hunger bietet die Cafeteria des Archivs an diesem Tag Speisen und Getränke an. Zur Unterhaltung in Museum und Archiv spielen Johannes Schöpfer, Saxophon, und Frank Hüter, Gitarre.
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