Geysir im Park Babelsberg wieder in Betrieb

Sanierung des Bewässerungssystems schreitet voran - Bis 2012 sollen Wasserläufe, Seen und Fontänen im Park wieder die Besucher erfreuen

Logo der »Stiftung Preußischer Schlösser und Gärten (SPSG) Berlin-Brandenburg«

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Zum Ende der Saison 2008 kann die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) den Geysir vor dem Schloss Babelsberg nach Wiederherstellung der beiden Hochbehälter (Achterbecken) im Park und des Rohrleitungssystems wieder in Betrieb nehmen.

Am Dienstag, dem 30.09.2008, wird um 10:00 Uhr die Fontäne erstmals wieder 40 Meter in die Höhe schießen. Die Fontäne wird bis Mitte Oktober täglich von 10.00 bis 18.00 Uhr sprudeln. Bei der Inbetriebnahme handelt es sich um einen Probebetrieb, da zur Zeit noch Restarbeiten an der ersten Ausbaustufe der Mess-, Steuer- und Regeltechnik im Brauchwasserpumpwerk und am Achterbecken ausgeführt werden.
Diese Arbeiten werden voraussichtlich Ende November 2008 beendet sein.

Dank einer Spende des Unternehmens Katjes Bonbon GmbH & Co. KG, Potsdam, konnte der Geysir nach einem ersten Sanierungsschritt bereits im Jahr 2006 nach fast 40 Jahren wieder sprudeln. Der Betrieb erfolgte damals provisorisch mit Hilfe einer Unterwasserpumpe.

Mit der Inbetriebnahme des Speicherbeckens kann ab sofort durch einen Mindestfüllstand im Achterbecken die Löschwasserversorgung am Schloss Babelsberg abgesichert werden; die Löschwasserbereitstellung am Schloss erfolgt dann über die wieder in Betrieb genommene historische Gußleitung (25 cm Durchmesser und ca. 160 Jahre alt), die am Schloss vorbei zum Geysir führt. Um die Löschwasserentnahme zu ermöglichen, wurde unter anderem ein entsprechender Löschwasserhydrant am Schloss eingebaut.

Der bis zum Ende diesen Jahres fertiggestellte Bauabschnitt mit einem Volumen von ca. 1,2 Mio. Euro stellt die Grundversorgung des künftigen Brauchwassersystems im Park Babelsberg sicher und umfasst die Wiederherstellung der Ufermauer am Maschinenhaus, das im Uferbereich in die Erde eingebaute Brauchwasserpumpwerk, die Erneuerung der Druckleitung zwischen Achterbecken und Brauchwasserpumpwerk, die Sanierung des Achterbeckens sowie den Einbau von Armaturen zur Löschwasserentnahme am Schloss Babelsberg.

Der Geysir in der Glienicker Lake zwischen dem Schlosspark Babelsberg und der Glienicker Brücke ist Potsdams höchste Fontäne. Mit der feierlichen Eröffnung der Fontänen am 25. Mai 1845, 18 Monate nach dem ersten Lauf der Hauptfontäne in Sanssouci, war die erste Ausbaustufe der Bewässerungsanlagen in Babelsberg abgeschlossen. Zu den sichtbaren Teilen dieses Systems gehörten neben dem Geysir das Dampfmaschinenhaus, zwei Fontänen auf den seeseitigen Terrassen am Schloss, ihr gemeinsamer Abfluss über den Wilhelmwasserfall, das Schwarze Meer oberhalb des Schlosses, die Gotische Fontäne im Pleasureground mit einem Wasserfall zur Havel und die zwei Hochbehälter zum Speichern des Wassers.

Die SPSG plant, bis Ende 2012 das Bewässerungssystem im Park Babelsberg, die Wasserläufe und Seen sowie die meisten der Fontänen sukzessive wieder in Betrieb zu nehmen.

Der Schlosspark Babelsberg wurde in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts für Prinz Wilhelm, späterer Kaiser Wilhelm I., nach englischem Vorbild von Peter-Joseph Lenné und Fürst Hermann von Pückler-Muskau angelegt. Das Schloss ließ Wilhelm 1833 nach Plänen von Karl Friedrich Schinkel errichten und später von Ludwig Persius und Johann Heinrich Strack umbauen.