Mein Liebchen
Als einst die Sonne von mir wich
Mit ihrem goldnen Scheine,
Da grüßte, leibreich tröstend, mich
Der Himmels-Töchter eine.
Ich bat: o lass von Dir gefühlt
Durchs Leben sanft mich gehen;
Sei meine Freundin! — und gerührt
Erhörte sie mein Flehen.
Sie steht, werd’ ich vom Schlummer wach,
Ein Engel, mir zur Seite,
Im Blumenschmuck den ganzen Tag
Gibt sie mir das Geleite.
Sie streut mir Rosen auf den Pfad,
Küsst zärtlich mir die Wangen,
Und halt, wenn sich der Schmerz mir naht,
Mich sanft und treu umfangen.
Sie führt mich freundlich in den Hain,
Zum Chor der Nachtigallen,
Lässt dort mir frohe Melodein
Und süßen Scherz erschallen.
Mit ihr bin ich stets als ein Freund
Dem Fröhlichen willkommen;
Und auch von dem, der einsam weint,
Oft dankbar aufgenommen.
Sie lässt im Ruhekämmerlein
Mich ihre Milde fühlen,
Lockt zu mir süße Phantasein,
Die mich im Schlaf umspielen.
Wie heißt die Holde? fragt ihr mich,
Und möchtet gern sie kennen,
Sie heißet: — Heiterkeit, und ich
Darf sie mein Liebchen nennen.