An Johanna
Die gütige Natur beschied
Dir Liebreiz und Gesang,
Sanft tönend wie des Frühlings
Wie Harfen Silberklang.
Süßlächelnd spielt um Dich der Scherz
Und stille Heiterkeit;
Es klopft in Dir ein fühlend’ Herz,
Das immer gern erfreut.
Ein Herz, das treu das Schöne liebt,
Hoch das Verdienst verehrt;
Froh auch im Stillen Tugend übt,
Und edle Wünsche nährt.
Bewaffnet sich der hagre Neid
Frech gegen Dich zum Krieg,
O, dann gibt die Bescheidenheit
Und Sanftmut Dir den Sieg.
Die Freundschaft wählte sich bei Dir
Ein trautes Kämmerlein,
Du teilst den bittern Kelch mit ihr,
Und auch mit ihr den Wein.
Dir huldigt, wenn der Lenz beginnt,
Die jubelnde Natur,
Und freundlich grüßt Dich jedes Kind
Der jungen Blumenflur.
Auch ich, Verehrte! huld’ge Dir;
Dein zartes Mitgefühl
Strömt Labung in die Seele mir;
Dir tönt mein Saitenspiel.