An eine Freundin,

welche mir ein Blumensträußchen übersandte.

Ach bin den, Blümchen noch so hold,
Wie ich es war als Knabe,
Drum, Freundin, Dank sei Dir gezollt
Für Deine Frühlingsgabe.

Dein schönes Sträußchen, prangend steht
Es wohlverwahrt im Glase;
Was meinem dunkeln Aug’ entgeht,
Ersetzt es meiner Nase.

An Dich erinnert es mich oft,
Ja oft an Deine Güte,
Durch die das Sträußchen unverhofft
Süßduftend mir erblühte.

Natur kann jetzt nicht ihre Brust
Den armen Blümlein schenken;
Mir aber macht es süße Lust,
Sie täglich frisch zu tränken.

Wie liebe Kindlein zähl’ ich sie
Zu meinem trauten Kreise,
Und fühlend süße Sympathie,
Berühr’ ich oft sie leise.

Wohl dürfte, wellen sie dahin,
Ein Tränlein mir entfallen;
Dann wünsch’ ich eine Trösterin,
Und das seist Du vor Allen.