Vor der Sanierung: Blick in die Hohenzollernburg

Das Mausoleum im Schlossgarten Charlottenburg wird bis 2010 instandgesetzt

In Vorbereitung auf die Wiederkehr des 200. Todestages der preußischen KöniginÖffnet internen Link im aktuellen FensterLuise im Jahr 2010 wird die Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg (SPSG) das Mausoleum und dessen gärtnerisches Umfeld im Schlossgarten Charlottenburg sanieren. Errichtet anlässlich des frühen Todes der beliebten Preußenkönigin Luise im Jahr 1810, wurde der Grabbau im Laufe des 19. Jahrhunderts mehrfach erweitert und umgestaltet.

Um den Besuchern die Gelegenheit zu geben, einen Blick auf die Särge der Königin Luise, ihres Ehemanns, Friedrich Wilhelm III., dessen zweiter Gemahlin, Auguste Fürstin von Liegnitz, Prinz Albrecht von Preußen sowie des ersten deutschen Kaiserpaars Wilhelm und Augusta zu werfen, öffnet die SPSG bis zum 31. März 2008 zum ersten Mal die unterhalb der Gedächtnishalle gelegene Gruft; danach ist wie bisher die Gedächtnishalle des Mausoleums mit den Grabmonumenten für Besucher geöffnet.

Das Mausoleum

Seine heutige Gestalt erhiehlt das Mausoleum nach vier Bauphasen. Nach dem Tod der Königin Luise 1810 ließ König Friedrich Wilhelm III. den Grabbau für seine Gemahlin anlegen. Als Architekt war Heinrich Gentz tätig, der König selbst beteiligte sich am Entwurf. Da Baumaterialien zum Einsatz kamen, die in anderen Anlagen nicht mehr benötigt wurden, wie z.B. Säulen aus dem Schloss Oranienburg oder Marmorstufen aus dem Park Sanssouci, war das Mausoleum bereits nach einer Bauzeit von fünf Monaten vollendet. Der Portikus wurde zunächst in Sandstein ausgeführt, aber bereits 1828 unter der Beteiligung von Karl Friedrich Schinkel durch eine entsprechende Ausführung in Granit ersetzt.

Eine erste Erweiterung erfolgte 1841 anlässlich des Todes Friedrich Wilhelms III. nach einem Entwurf von Karl Friedrich Schinkel. Das Mausoleum bot bis dahin Platz für die Aufstellung nur eines Grabmonuments (Kenotaph). Da der König neben seiner Gemahlin seine letzte Ruhestätte finden sollte, wurde ein neuer, größerer Raum geschaffen; der bislang als Aufstellunsort für den Kenotaph Luises genutzte Teil des Gebäudes wurde zu dessen Vorraum.

Die so entstandene neue Gedächtnishalle wurde in einer zweiten Erweiterung 1890 für Kaiser Wilhelm I. und seine Gemahlin Kaiserin Augusta noch einmal vergrößert, so dass vier Kenotaphe aufgestellt werden konnten.

Die Gruft

In der darunter liegenden Gruft sind die vier Zinnsärge aufgestellt. Das Herz Friedrich Wilhelms IV. wurde auf dessen Wunsch zu Füßen seiner Eltern, Friedrich Wilhelm III. und Luise, in den Boden eingelassen. In der Gruft unter dem Vorraum befinden sich die Särge der zweiten Gemahlin Friedrich Wilhelms III., Auguste Fürstin von Liegnitz, und des Prinzen Albrecht, jüngster Sohn Friedrich Wilhelms III. und Luises.

Die Sanierung

Die Sanierung des Mausoleums umfasst mehrere Maßnahmen. Sie betreffen vor allem die Instandsetzung der schadhaften Stellen an der Fassade und den Treppen, Ausbesserungsarbeiten im Innenraum der Gedächtnishalle sowie Maßnahmen zur Verhinderung von Kondensatbildung in den sog. Übergangsmonaten. Dabei prüft die SPSG auch die Möglichkeit des Einbaus eines Windfangs. Zwecks Verbesserung des Beucherservices wird die Kassenraumsituation neu gestaltet und in unmittelbarer westlicher Umgebung eine behindertengerechte WC-Anlage gebaut.

Zur Sanierung gehört auch die Instandsetzung des gärtnerischen Umfelds. Nach dem Bau des Mausoleums wurde das Gelände um das Bauwerk mehrmals verändert, zuletzt 1952, als das Rosenrondell beseitigt und eine ovale Platzfläche angelegt wurde, die - wie bereits zur Entstehungszeit des Mausoleums - Trauerpflanzen wie z.B. Tränenweiden säumten. Dieser Zustand soll durch die artenreiche Pflanzung von Trauergehölzen, weißen Rosen und Lilien wieder hergestellt werden.

Die Planung der Sanierungsmaßnahmen erfolgt in 2008, die Bauausführung in 2009. Zum 200. Todestag der Königin Luise in 2010 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Die Gesamtkosten der Instandsetzung des Mausoleums belaufen sich auf ca. 715.000 Euro und werden aus dem Haushalt der SPSG finanziert.

Öffnungszeiten:

Bis 31. März 2008: täglich außer montags von 12 Uhr bis 17 Uhr, letzter Einlass 16.30 Uhr.

Vom 31. April bis 31. Oktober 2008: täglich außer montags von 10 Uhr bis 18 Uhr, letzter Einlass 17.30 Uhr.

Eintritt: 2/1,50 €