Bei dem Grabe meines Vaters
Kühlend ist der Schoß der Mutter Erde,
Wenn die Ruh’ dem müden Pilger winkt,
Wenn sein Haupt nach mancherlei Beschwerde,
Schweißbedeckt am Ziele niedersinkt.
Müde von des Lebens heißem Jammer,
Guter Vater, ach! entschliefst auch Du,
An des Grabes kühler Ruhekammer
Schloss sich sanft Dein tränend’ Auge zu.
Mutig sah’st Du auf zu Gottes Throne,
Als die Erde unter Dir verschwand,
Sähest bei dem letzten Kampf die Krone
Freudig in des Weltenrichters Hand.
Nun enthüllt von Deinem Staubgewande,
Wandelst Du der Sterne hohe Bahn:
Steigst empor zu jenem bessern Lande,
Zu der hohem Geisterwelt hinan.
Hörest nun der Engel Harfen tönen,
Strahlst von himmlischer Vollkommenheit,
Erntest von der Saat der stillen Tränen
Hohe Wonne der Unsterblichkeit.
Und nun schauest Du in jenem Lichte
Der Verklärung, die Dich dort umgibt,
Den von Angesicht zu Angesichte,
Den Du über Alles hier geliebt.
Doch noch stets soll uns Dein Bild umschweben,
Bis wir unsre Tränen ausgeweint,
Bis die Ruh’ in jenem bessern Leben,
Vater, ewig uns mit Dir vereint!